Ein Staat für die Kurden: Das zweite Israel |
Von Haydar Isik Einige Millionen Kroaten, Slowenen, Mazedonier dürfen einen Staat gründen. Vor allem Deutschland und Resteuropa haben sich dafür eingesetzt, dass sie ihren Staat haben können. Deutschland hat die UCK gegen die Serben unterstützt und aufgerüstet. Heute genießen die Kosovaren ihre politische und kulturelle Autonomie. Die UNO stand Osttimor und noch vielen anderen Völkern bei, dass sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen können. Außerdem steht ganze Welt für einen palästinensischen Staat ein. Aber wenn es um die Kurden geht, wollen die Türkei, Iran, Syrien, alle arabische Länder und auch Deutschland nicht, dass sie einen Staat gründen. Sie sollen unter dem Joch der diktatorischen Zentralstaaten bleiben. In der Türkei sagt man, wenn die Kurden einen Staat gründen, wird dies das zweite Israel im Nahen Osten werden. Alle Politiker der Türkei und natürlich ihre wahren Machthaber, die Generäle, Iran und Syrien äußern sich gegen einen Kurden-Staat, weil er ein zweites Israel werden könnte. Warum wollen sie kein zweite Israel, obwohl doch Israel der einzige demokratische Staat in der Region ist? Warum verleugnen sie 40 Millionen Kurden und lassen sie unter dieser brutalen Unterdrückung jener Länder. Warum dürfen die Kurden nicht unter das Sonnenlicht der Menschheit kommen? Woher haben die Türkei, Iran, Syrien das Recht die Kurden rechtlos zu halten? Die Türkei hat eine Doppelstrategie. Einmal schließt sie mit Israel eine strategische Partnerschaft gegen die Kurden, dann dreht sie sich um und sagt, ein freies Kurdistan wäre ein zweites Israel. Die Tatsache ist, dass die Türkei einen tiefen Hass gegen den jüdischen Staat hat und selbstverständlich auch gegen die Kurden. Obwohl Juden und Kurden 3000 Jahre vor den Türken in dieser Region lebten und die ältesten Völker der Region sind, sieht die Türkei Israel als Fremdkörper an. Um den Kurdenführer Barzani in der Öffentlichkeit zu beschimpfen, bezeichnen sie ihn als "Judensohn". Außerdem wird Israel als ein Staat, der von den USA gegen den Islam aufgebracht wurde, betrachtet, da er die islamische Heilige Stätte, wie die Kudüs (Jerusalem) unrechtmäßig besetzt. Der türkische linke Prof. Yalcin Kücük hetzt die türkische Öffentlichkeit mit seinen Verschwörungstheorien auf, nämlich dass der zionistische Staat die Länder von Nil bis Euphrat erobern und ein Großreich gründen will. Die islamischen Fundamentalisten unterstützen diese Thesen und sehen die Juden als größte Feinde des Islams. Die Gründung des Juden-Staates Israel wurde als Dolch im islamischen Herz gesehen. Nachdem die Imperialisten es geschafft haben, ein Israel zu gründen, dürfen die Kurden kein zweites werden. Wenn man alle diese Theorien betrachtet, sieht man ein Bild, das Kurden und Juden als Feind des Islams darstellt. Diese Länder haben hauptsächlich vor einer Annäherung der Kurden und Juden Angst. Ein wahrer säkularer Kurden-Staat und Juden-Staat würde in der Region den islamischen Fundamentalismus zurückdrängen, die rassistische Haltung der Staaten ändern und die Region demokratisieren. Deshalb wollen sie nicht, dass beide Völker ihre historischen Beziehungen wahrnehmen. Die Türken und Araber sehen die Kurden nicht als wahre Moslems, sondern als Jeziden (nicht Moslem) und Feueranbeter. Im Jahre 1665 gab der religiöse Führer des Osmanischen Reichs einen Fatva (Religiöse Befehl). Danach schreitet das osmanische Heer gegen das kurdische Fürstentum Bitlis. Die Terrorregime der Mullahs im Iran und Saddam haben ähnlich gehandelt. Das Saddam Regime hat im Jahre 1988 durch eine Fatwa seine Armee zur Eroberung nach Kurdistan geschickt hat, wo Zehn Tausende Kurden ermordet wurden. Der Islam ist die Religion der Araber, Türken und Perser. Sie haben im Namen des Islam Länder erobert und ausgeraubt. Der frühere türkische Minister Namik Kemal Zeybek sagte vor zwei Wochen: "Unser Prophet Mohammed war ein Türke." Zu diesem Bild passen die Kurden überhaupt nicht. Es ist paradox, dass die Länder, die dem islamischen Terrorismus den Krieg erklärt haben, die Kurden nicht unterstützen. Obwohl die Kurden sich für eine Unabhängigkeit in Kurdistan (Nord-Irak) eindeutig stark gemacht haben. Die Türkei versucht jeden Tag mit ihrer Drohung nach Kirkuk und Mossul einzumarschieren, die geographische Einheit der Kurden zu zerstören und die Ölstadt Kirkuk den Kurden nicht zu überlassen, damit sie immer Herr über von ihren Bodenschätzen fern gehaltenen Kurden bleiben können. Die Kurden sind von barbarischen Nachbartstaaten umzingelt. Um mit ihnen Geschäfte zu machen, opfert man die Kurden. Aber wie soll die Demokratie in die Region kommen, wenn man den Kurden das Selbstbestimmungsrecht aberkennt? Die Kurden werden niemals die alten Strukturen anerkennen. Juden wurden Tausende Jahre lang verfolgt, sie wissen am besten was Völkermord ist. Um ein "zweites Israel" zu gründen, sind die Kurden auf die Hilfe Israels angewiesen. |