1919: Erster Aufstand von Mahmud
Berzanci in Silemani.
1920: Kocgiri-Aufstand.
1925: Scheich-Said-Aufstand.
1927 - 1930: Ararat-Aufstand unter
der Organisation Xoybun.
1938: Aufstand in Dersim.
1961 - 1970: Molla Mustafa
Barzani-Aufstand im irakischen Teil.
1967 - 1968: Aufstand der
Demokratischen Partei Kurdistan-Iran
(DPK-I).
1984 - 1992: Religiöse Bewaffneter
Kampf der "Islamische Bewegung" im
Nordirak.
1984 - 1999: Bewaffneter Kampf der
PKK in der Türkei.
AUFSTAND IN Syrischen teil Kurdistan
12.03.2004
Massaker gegen kurdische Bevölkerung
in Syrien – Mehr als 70 Tote und
Hunderte von Schwerverletzten in den
kurdischen Regionen
Kurz vor dem Beginn eines
Fussballspiels am 12. März in der
kurdischen Großstadt Qamishlo in der
nordöstlichen syrischen Provinz
Heseki haben eine bewaffnete
arabische Meute und die syrischen
Sicherheitskräfte auf die Besucher
in der Stadion geschossen. Dabei
starben 8 Kurden und 4 Araber.
Nach eigenen Informationsquellen aus
Syrien wurden aus Anlass eines am
12. März in der kurdischen
Stadt Qamishlo ausgetragenen
Fußballspiels zwischen der
kurdischen Mannschaft Al-Cihad aus
Qamishlo und der arabischen Al-Fatwa
aus der Stadt Deir el Zor bewaffnete
arabische Baathisten mit
Bussen nach Qamishlo gebracht.
Diese bewaffneten Araber, die
offensichtlich mit Billigung des
Provinzgouverneurs, des syrischen
Geheimdienstes und des örtlichen
Landrats skandierten vor dem
Fussballspiel die Bevölkerung auf
den Strassen von Qamishlo mit pro
Saddam und anti-kurdischen Parolen,
um die Bevölkerung zu
provozieren. Diese organisierte
Meute führte ihre Provokation auch
in dem Fußballstadion vor dem
Beginn des Spiels weiter. Die Kurden
reagierten mit anti-Saddam und
prokurdischen Parolen.
Daraufhin griff die organisierte
arabische Meute mit Eisenketten und
Waffen die Kurden an. Die
Sicherheitskräfte in dem Stadion
haben statt zur Befriedung bzw.
Beruhigung der Massen zu sorgen
die bewaffneten arabischen
Baathisten unterstützt und auf die
kurdischen Besucher geschossen.
Dabei
entstand eine Panik unter den
Besuchern im Stadion und starben 8
Kurden und 4 Araber. Die
Auseinandersetzung zwischen den
beiden Bevölkerungsteilen geht auch
außerhalb des Stadions
weiter. Am Abend steigt die Zahl der
Toten auf 19. Hunderte von
Schwerverletzten werden in die
umliegende Krankenhäuser gebracht.
Die syrische Polizei inhaftiert
zahlreiche Kurden.
Trotzdem der am Abend ausgerufenen
Ausgangssperre gehen Abertausende
von Kurden auf die
Strasse und verbrennen syrische
Fahnen und zerstören die Büsten vom
verstorbenen ehemaligen
syrischen Präsidenten Assad. Die
Sicherheitszentrale der Polizei, das
Gebäude des syrischen
Geheimdienstes sowie der Sitz des
Landrates werden in Brand gesteckt.
Die Ereignisse dehnen sich
am 13. März auf die kurdischen
Städte Amude und Derik aus. Auch in
diesen Städten gehen
Abertausende Kurden auf die
Strassen, um das Vorgehen der
syrischen Sicherheitskräfte zu
protestieren und ihre Toten in
Qamishlo zu beklagen. Während der
Auseinandersetzung mit den
Sicherheitskräften sterben wiederum
mehrere Personen und Hunderte werden
verletzt. Auch in diesen
Städten werden die staatlichen
Dienststellen, wie Polizeizentralen
und andere Einrichtungen in Brand
gesteckt. Die Bevölkerung verlangt
die Bestrafung des Gouverneurs, des
Geheimdienstchefs der
Provinz sowie seiner Helfershelfer.
In der Stadt Qamishlo beziehen
Panzer Stellungen bis die für
Spezialeinsätze ausgebildete
berüchtigte
14. Brigade der syrischen
Streitkräfte in die kurdischen
Städte einrückt.
Die staatlichen Medien in Syrien
erhängen eine Nachrichtensperre. Es
werden keinerlei Nachrichten
über die Ereignisse und deren Folgen
von diesen Medien verbreitet.
Am 14. März greifen in der
Provinzhauptstadt Heseki bewaffnete
arabische Baathisten die Kurden an
und stecken ihre Geschäfte und
andere Einrichtungen in Brand. Auch
dort beklagt die kurdische
Bevölkerung zahlreiche Tote und
Verletzte. Die Aufnahmekapazität der
Krankenhäuser in Heseki ist
am Abend erschöpft.
Eine von kurdischen Parteien
gebildete Kommission ruft die
Bevölkerung auf die Proteste und
Kundegebungen zu beenden. Sie ruft
gleichzeitig eine dreitägige Trauer
in den kurdischen Regionen
aus. Sie trifft sich mit den
Vertretern der armenischen und
assyrischen Bevölkerung in Qamishlo,
um
gemeinsam die Lage zu erörtern. Auch
mit den arabischen Stammesführern
werden Gespräche
geführt, um deutlich zu machen, dass
diese Auseinandersetzungen kein
kurdisch-arabischer Natur
sind, sondern das Ergebnis einer
Politik des Baath-Regimes gegenüber
der kurdischen Bevölkerung in
Syrien ist.
Trotz der Aufrufe an die kurdische
Bevölkerung springen die Proteste
und Auseinandersetzungen am
14. März auf die kurdischen Regionen
Koban und Afrin über. Auch in diesen
beiden Regionen gehen
Abertausende von Menschen auf die
Strasse und protestieren gegen die
syrische Politik und beklagen
ihre Toten und Verletzte sowie die
Zerstörungen in der Provinz Heseki.