Qazi Mohammed
Qazi Mohammed (kurdisch:1900 oder 1901; † 30. März 1947 in Mahabad) war der
erste Regierungschef der kurdischen Republik Mahabad. Er entstammte einer
angesehenen Familie von Geistlichen in Mahabad. Verteidigungsminister Mohammed
Hossein Saif Qazi war sein Cousin.
Als die Kurden des Nordiran im Januar 1946 unter sowjetischer Schutzherrschaft
die Republik Mahabad ausriefen, wurde er Präsident. Er war auch Führer der
Demokratische Partei Kurdistan-Iran, die die Regierungspartei war. Von Anfang an
hatte er Probleme die kurdischen Stämme auf seine Seite zu ziehen. Zum einen
hing das mit dem Misstrauen der Kurden gegen die Russen zusammen und zum anderen
damit, dass Qazi Mohammeds Familie keine Stammesführer oder Scheichs waren.
Beides sind die traditionellen Führer der Kurden. Somit hatte Qazi Mohammed
nicht genug Autorität. Im Rahmen der Zerschlagung der Republik wurde er von der
iranischen Armee gefangen genommen und wegen Aufruhr und Hochverrat zum Tode
durch den Strang verurteilt. Am 30. März 1947 wurde er zusammen mit den
Ministern seiner Regierung, mit Ausnahme von Hadschi Baba Scheich in Mahabad
öffentlich hingerichtet. Einer seiner Söhne Ali Qazi ist in der kurdischen
Bewegung engagiert.