Mazlum Doğan (* 1958 in Dersim, Mazgirt; † 21. März 1982 in Diyarbakir) war
Mitglied des Zentralkomitees der PKK.
Seine Schulausbildung absolvierte er in Balikesir. 1976 nahm er an der
Studentenbewegung teil, die der Vorläufer der PKK war. Er war erster
Chefredakteur der Zeitung Serxwebûn. 1979 wurde er inhafiert. Die Anklage
lautete auf Mitgliedschaft in der PKK, Mitwirken bei der Gründung und Führung
der Organisation, Beteiligung an der Entführung eines Parteigenossen aus dem
staatlichen Krankenhaus in Diyarbakir und Verwendung einer falschen Identität.
Mit 27 Jahren setzte Mazlum Doğan am 21. März 1982, dem Tag an dem die Kurden
ihr Newroz-Fest feiern und überall Newroz-Feuer angezündet werden, im türkischen
Gefängnis in Diyarbakir aus Protest gegen die staatliche Willkür der türkischen
Regierung seine Zelle in Brand und erhängte sich. Mit dieser Tat wollte er unter
anderem auf die Missstände in den türkischen Gefängnissen aufmerksam machen. In
den Türkischen Gefängnissen wurde zu dieser Zeit systematisch von staatlicher
Seite Folter angewandt. Diese Aktion von Mazlum Doğan bildete den Auftakt für
eine Reihe von Hungerstreiks und Widerstandsaktionen der politischen Gefangenen
im Jahre 1982.
Mazlum Doğans Tat wird seither in der kurdischen Bewegung in Form von
Gedenkveranstaltungen gewürdigt. Die PKK hat ihre Kaderschmiede nach ihm benannt
und führt alljährlich in mehreren Ländern Europas Jugendfestivals durch, die
seinen Namen tragen.